In Lenzkirch werden 650 Weihnachtspakete für schwer kranke Kinder gepackt
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In Lenzkirch werden 650 Weihnachtspakete für schwer kranke Kinder gepackt

Azubis von Mesa Parts zusammen mit BVKH-Geschäftsführerin Franziska Kopizsch (links) und Koordinatorin Alexandra Fluck (mitte).

Badische Zeitung vom 14. November 2022

Anlässlich der Weihnachtspaketaktion vom Bundesverband Kinderhospiz werden in der Lenzkircher Festhalle in dieser Woche rund 650 Pakete voller Geschenke für schwer kranke Kinder gepackt.

"Alle mal Platz machen bitte", ruft einer der Azubis von Mesa Parts beim Ausladen des Lastwagens. Seit dem frühen Morgen Packen die jungen Männer tatkräftig an. Insgesamt rund 60 vollgeladene Paletten gilt es an diesem Tag in die Lenzkircher Festhalle zu transportieren und die Pakete darauf zu öffnen.

"Wir werden den ganzen Tag hier beschäftigt sein", meint Pit Jedro, Industriemechaniker im ersten Lehrjahr. Er und seine fünf Kollegen freuen sich, dass sie bei der Aktion helfen können: "Ich finde es toll, dass wir mit dieser Aktion etwas zurückgeben und helfen können", sagt der Azubi.

Bewohner von Altenheimen stricken Adventskalender

Die Paletten voller Geschenke stammen von verschiedenen Unternehmen aus ganz Deutschland, verrät Koordinatorin Alexandra Fluck. "Das sind in der Regel Restbestände, die wir auf Anfrage von den Unternehmen geschickt bekommen." Diese Restbestände haben es aber in sich: In der Lenzkircher Festhalle finden sich an diesem Morgen unzählige Produkte – produktionsfrisch auf Paletten eingeschweißt. Neben weihnachtstypischen Leckereien wie Kekse, Plätzchen und Gummibärchen gibt es auch Zauberkästen, Gewürze, Kuscheltiere, Gesellschaftsspiele, Kaffee, Kleidung und Adventskalender für die Kinder. "Die Adventskalender sind der Grund, weshalb wir diese Aktion nicht erst zu Weihnachten, sondern schon jetzt vor Beginn der Adventszeit starten", so Geschäftsführerin Franziska Kopitzsch. "In diesem Jahr gibt es auch einige, die von Bewohnern der Altenheime selbst gestrickt wurden", freut sie sich.
 
Die Verpflegung der Mitarbeiter übernehmen verschiedene Gastronomiebetriebe und Bäckereien. Auch der Versand der Pakete und die Entsorgung der Kartonage wird von Partnerunternehmen "gespendet", freut sich Kopitzsch. "Das sorgt dafür, dass wir keine Euro ausgeben müssen, sondern alles direkt an die Kinder und deren betroffene Familien gespendet werden kann."
 
Die Geschenkpakete sind so groß wie ein Umzugskarton

Die etwa 650 Geschenkpakete werden individuell zusammengestellt. Der Inhalt richtet sich dabei vor allem nach den Kindern, die sie am Ende erhalten sollen. "Einem blinden Kind würde ich beispielsweise eine CD in das Paket legen", so Fluck. Auch die Kleidergrößen der Kinder liegen vor. Die einzelnen Geschenkpakete haben die Größe eines Umzugskartons.

Die Vorbereitungen für die Verschickung der Pakete laufen insgesamt vier Tage, erläutert Fluck. "Die Azubis helfen uns heute, alles zu entladen und auszupacken, morgen und übermorgen werden die Geschenkkisten von Ehrenamtlichen zusammengepackt und am vierten Tag wird alles an die Kinder und Familien per Post versendet."

Das Thema ist immer noch mit Angst behaftet
 
Wann immer eine persönliche Übergabe möglich sei, werde das natürlich bevorzugt, ergänzt Kopitzsch. Im Zuge der Weihnachtsaktion gibt es dieses Jahr außerdem zum ersten Mal eine Kooperation mit der Franz-Josef-Faller-Schule. 66 Schülerinnen und Schüler helfen bei der Gestaltung des Vereinsmagazins "Oskar". Außerdem hält Geschäftsführerin Kopitzsch zwei Vorträge in der Schule. "Wir haben leider immer noch Schwierigkeiten mit der Akzeptanz unserer Arbeit. Viele Eltern haben Angst vor einer selbsterfüllenden Prophezeiung und meiden das Thema daher."
 

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