Kaum Betrieb in der Produktion

Kaum Betrieb in der Produktion

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Badische Zeitung vom 16. April 2020

"Der Betrieb ist bis einschließlich 24. April geschlossen. Sie erreichen uns wieder ab Montag, 27. April", teilt der Anrufbeantworter von Mesa Parts jedem Anrufer mit. Das Lenzkircher Präzisionsunternehmen lässt aktuell die Produktion in den Fertigungshallen im Gewerbegebiet Maierhofäcker ruhen. Lediglich ein Notbetrieb mit einigen wenigen Mitarbeitern, der sich quer durch verschiedene Abteilung zieht, ist bis mindestens Ende des Monats eingerichtet.

Optimistisch ins Jahr gestartet

Nicht betroffen von der Betriebsschließung ist der Bereich Medizintechnik, der im Gewerbegebiet Bildstöckle in Titisee-Neustadt angesiedelt ist. Allein in Lenzkirch beschäftigt Mesa Parts rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in Titisee-Neustadt arbeiten die 25 Mitarbeiter normal weiter. Im ersten Quartal des Jahres 2020 war das Unternehmen in den vorsichtig angesetzten Umsatzzahlen zunächst noch "gut unterwegs", berichtet Personalleiter und Unternehmenssprecher Martin Klimpel. Ende März habe sich "für das zweite Quartal eine Umsatzreduzierung abgezeichnet, die so auch eingetreten ist. Reduzierungen sind da", so Martin Klimpel.

Die stillstehenden Produktionsbänder bei namhaften Autobauern wie Daimler, BMW oder den Marken im Volkswagenkonzern haben auch gravierende Auswirkungen auf die vielen Zuliefererfirmen, die wiederum auf Fertigungsteile – wie sie beispielsweise Mesa Parts in Lenzkirch produziert – angewiesen sind.

Darauf hat Mesa Parts reagiert und der Belegschaft in Lenzkirch am 24. März mitgeteilt, dass bis Ostern, 13. April, der Betrieb geschlossen wird. Diese Betriebsschließung ist dann am 8. April bis einschließlich 24. April verlängert worden. Dies als Reaktion darauf, dass Kunden von Mesa Parts ihrerseits Werks- oder Teilwerksschließungen in den Wochen zuvor vornahmen. Darüber hinaus hat Mesa Parts auch die Kurzarbeit ausgeweitet. Aktuell läuft sie bis zu Beginn der Sommerferien, also Ende Juli.
 
Ein Notbetrieb versorgt die Kunden weiter

Ob Mesa Parts die Betriebsschließung nochmals verlängert, sei möglich und hänge von der weiteren Entwicklung und den Wegen aus dem "Lock down" ab. "Jetzt ist es noch zu früh, um verlässliche Aussagen darüber zu tätigen", sagt Unternehmenssprecher Klimpel. Stand jetzt ist vorgesehen, dass Mesa Parts am Montag, 27. April, die Fertigung wieder aufnehmen wird, die seit dem 27. März fast ganz ruht. Es gibt allerdings einen eingerichteten Notbetrieb. Kunden, die ihre georderten Präzisionsdrehteile oder ihre drehteilorientieren Baugruppen geliefert haben wollen, werden bedient, so Unternehmenssprecher Klimpel. Dieser Notbetrieb erstreckt sich über mehrere Abteilungen der 1896 von Ernst Meyer in Saig gegründeten Firma.

Die Schließung der Produktion in Lenzkirch bis Ende April stehe aber nicht allein mit der Corona-Pandemie in Zusammenhang, erklärt Personalleiter Klimpel weiter. Es ist ganz einfach: Wenn die großen Automobilfirmen keine Autos bauen, dann benötigen diese auch keine zugelieferten Teile oder Baugruppen. Auf Corona hat das Unternehmen schon im März reagiert und Verhaltens- und Hygieneregeln ausgegeben und die innerbetriebliche Kommunikation entsprechend verändert.

Die von dem zu Jahresbeginn verstorbenen Unternehmer Robert Meyer zu einem erfolgreichen Mittelständler vergrößerte Präzisionsfirma wird heute in vierter Generation von Julian Meyer geleitet. Mesa Parts macht, wie so viele andere Zuliefererfirmen für die Automobilbranche gerade schwierige Zeiten durch. Kurzarbeit und auch einige Tage ohne Fertigung waren schon im Jahre 2019 die logische Konsequenz aus der Flaute auf den Automobilmärkten.

Das Schwarzwälder Präzisionsunternehmen Mesa Parts versteht sich als ein Entwicklungs- und Produktionspartner für hochwertige Präzisionsdrehteile und drehteilorientierte Baugruppen für international agierende Firmen. Mehr als 90 Prozent der gefertigten Produkte ist für den Bereich Automotiv. Ferner ist Mesa Parts noch auf dem Medizinsektor vertreten. Hier werden insbesondere Insulinspritzen gefertigt, die einem Schreibutensiel ähnlich sehen.

 

 

 

 

 

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