Fest verwurzelt in der Region

Fest verwurzelt in der Region

Gebäude
Im Gewerbegebiet Lenzkirch ist 1983 ein neues Werk entstanden, das Mesa Parts bis heute mehrfach erweitert hat.

Badische Zeitung vom 6. Juli 2021

Mesa Parts feiert 125 Jahre Firmengeschichte / Präzision prägt die tägliche Produktion / Ausstellung bringt Jubiläum in den Ort

Aus langen Metallstangen bis auf einen tausendstel Millimeter präzise Teile zu fertigen, ist bei Mesa Parts alltägliche Arbeit. Die Firmengeschichte, in der sich alles um Präzision dreht, beginnt vor 125 Jahren in der guten Stube von Ernst Meyer in Mühlingen, als er sich 1896 selbstständig macht und Uhrenräder bearbeitet. Heute führt Julian Meyer Mesa Parts als global ausgerichtetes Technologieunternehmen mit weltweit 932 Mitarbeitern. Eine Schaufenster-Ausstellung im Geschenkhaus Brugger bringt jetzt das Firmenjubiläum auch mitten in den Ort. 125 Jahre Mesa Parts ist die Geschichte von vielen Projekten, Standortwechseln und -erweiterungen, Krisen und steilen wirtschaftlichen Erfolgen. Der Ausstellungseröffnung wohnten neben Bürgermeister Andreas Graf, den Ortsvorstehern Mathias Brugger (Saig) und Roland Berr (Kappel) und der Projektgruppe Jubiläum auch eine Handvoll geladener Gäste bei. Unternehmer Julian Meyer stellte die Zeitreise durch die Firmenchronik unter die drei Schlagworte Herkunft, Präzision und Zukunft.

Herkunft
Die Geschichte von Mesa Parts umfasse eine geografische Perspektive, eine historische Perspektive und eine von Menschen geprägte Perspektive. Von ihrer Herkunft ist Mesa Parts „verwurzelt mit den Menschen der Region“, hob Julian Meyer hervor. Die Menschen im Hochschwarzwald waren und seien bereit, sich auf Neues einzulassen. Sie sind bodenständig und verbunden mit der Region sowie der Natur. Mesa Parts kommt aus der Metallverarbeitung und sie fertigte stets Präzisionsteile. Begonnen hat alles mit Uhrenrädern für die Firma T. Bäuerle & Söhne aus St. Georgen. Um alle Maschinen zu bedienen, sind heute Mitarbeiter aus 17 Nationen bei Mesa Parts tätig.

Präzision
In großen Stückzahlen werden Metallteile gefertigt. Mit Uhrenfederwerken war man viele Jahre beschäftigt. „Diese Teile fielen nicht automatisch runter“, blickte Meyer zurück. Die Technik war irgendwann aber ausgereizt. Dauerhafte Richtgröße ist eine Million produzierte Teile mit null Fehlern an einem Arbeitstag. Diese Selbstvorgabe kann nur erfüllt werden, wenn sich jeder in der Produktion daran beteiligt. Das Familienunternehmen produziert und entwickelt an drei Standorten, Lenzkirch, Nachod (Tschechien, 293 Mitarbeiter) und Lerma (Mexiko, 115) kundenspezifische Drehteile und Baugruppen. Die Kernkompetenz ragt weit über die eines Drehteileproduzenten hinaus. Mit Produktions- und Engineeringkompetenz werden Prozessketten entwickelt und auf die Kunden zugeschnittenes Projektmanagement geboten – oder gemäß dem eigenen Slogan: „Gemeinsam bekommen wir den Dreh raus.“

Zukunft
Als Unternehmer muss der Blick nach vorne gerichtet sein. „Große Veränderungen stehen an“, ist Julian Meyer überzeugt. Die gewohnte Zeit als Autozulieferer werde so nicht mehr zurückkommen, sagte Meyer. Das Wissen um die eigenen Wurzeln, die Erfahrungen und das kompetente Wissen sind die Stärken und mit diesen sind neue Kompetenzen erarbeitet worden. Diese können die Energiewende und den Wunsch nach einer CO 2-neutralen Gesellschaft unterstützen. „Wir können künftig Lösungen beim Thema Wasserstoff anbieten“, betonte Julian Meyer.

Die Ausstellung
Die Schaufenster-Ausstellung soll im Juli Einheimische und Gäste über das Firmenjubiläum informieren. In drei Schaufenstern ist die bauliche Entwicklung, die Firmenchronik und die Produktpalette aus 125 Jahren abgebildet. Zusätzlich gibt es Videos mit verschiedenen Themen zu sehen.

Grußwort des Bürgermeisters
Für was Mesa stehe, sei eines der ersten Dinge gewesen, die ihm Vorgänger Reinhard Feser eröffnete – für Meyer Saig, begann Bürgermeister Andreas Graf sein Grußwort. Der thematische Dreiklang des Unternehmenschefs sei das Spiegelbild des Betriebs. Dass ein Familienunternehmen 125 Jahre zurückblicken könne, ist ein Beweis dafür, dass stets weit voraus gedacht worden ist. So wie jetzt auch beim Thema Wasserstoff, der künftig Motoren umweltfreundlicher antreiben soll und sich erfolgreich durchsetzen werde. In all den Jahrzehnten habe die Familie Meyer richtige Entscheidungen getroffen und so die Firma und den Ort Lenzkirch vorangebracht, sagte Graf. Mit 524 Mitarbeitern, darunter 35 Auszubildende in einer Gemeinde mit 5000 Einwohnern, stellt Mesa Parts einen großen Arbeitgeber in der Region dar. Weiter ist Mesa ein wichtiger Kooperationspartner für die Franz-Josef-Faller Gemeinschaftsschule und unterstütze viele Vereine. Die Gemeinde werde stets ein offenes Ohr für Wünsche und Sorgen von Mesa haben, versicherte Bürgermeister Graf.

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