Unternehmer Robert Meyer im Alter von 82 Jahren gestorben
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Mesa Parts groß gemacht

Badische Zeitung vom 17. Januar 2020

Mechanik in höchster Präzision bestimmte das Leben von Unternehmer Robert Meyer aus Saig. Heute vor einer Woche ist er im Alter von 82 Jahren gestorben. Robert Meyer führte das familiengeführte Präzisionsunternehmen Mesa Parts als Geschäftsführer von 1969 bis 2004. Seine vorausschauende Entscheidung war es, den Standort von Saig ins neue Gewerbegebiet Maierhofäcker zu verlegen. So ist aus einem handwerklich strukturierten Werkstattbetrieb ein mittelständisches Unternehmen für hochwertige Präzisionsdrehteile geworden.

Ein Schwarzwälder Unternehmer

Als typischen Schwarzwälder, der hier fest verwurzelt, Leuten und Natur verbunden war, aber auch offen in die Welt reiste, um sich das eine oder andere anzuschauen und für den eigenen Nutzen verändert anzuwenden. In den l980er-]ahren besuchte er aus diesem Grund Japan und Südamerika, umschreibt Sohn Julian diese Reisen. Stets um das Wohl der Firma bemüht, war sein erstes Anliegen die Firma und deren Mitarbeiter. Dies habe Robert Meyer immer als ein Ganzes betrachtet. Die Beziehung zu den Mitarbeitern war ihm wichtiger als die Sache, er interessierte sich auch für deren private Belange und unterstützte, wenn Not am Mann war. Er hat Mesa Parts auf ,,menschliche Art geführt“, bringt es Julian Meyer auf den Punkt. Neuerungen stand er stets aufgeschlossen gegenüber. ,,Von Tradition können wir nichts abbeißen“, war einer seiner Lieblingssprüche.

Sehr früh schon begann Robert Meyer sich mit anderen Firmenleitungen auszutauschen und begann sich im WVIB, dem freiwilligen, branchenübergreifenden Zusammenschluss von mittelständischen Industrieunternehmen zu engagieren, wo er dann lange Jahre im Vorstand mitgearbeitet hat.

Der berufliche Weg

Nach der Schulzeit und einer Lehre bei Feinbau Hirt in Neustadt studierte Robert Meyer an der Fachhochschule Furtwangen Feinwerktechnik. Seine erste Stelle trat er 1962 in München bei der Firma Siemens an. Drei Jahre später bat sein Vater ihn zurückzukommen und in den Familienbetrieb einzusteigen. Der Bitte kam er nach. 1969 ist er Geschäftsführer von Mesa geworden. Anfang der 1980er-Jahre reifte in Robert Meyer die Erkenntnis, dass Mesa künftig groß planen müsse, wenn es eine Zukunft geben solle. Die Diskussionen mit seinem Vater darüber verliefen nicht emotionsfrei, mündeten aber im Beschluss, den Sitz von der Saiger Steig nach Lenzkirch zu verlegen und dort eine neue Fabrik zu bauen. Eine richtige Entscheidung, wie auch der Vater nachträglich anerkannte.

Von 1984 bis 2000 ist Mesa Parts damals in drei Bauabschnitten im Maierhofäcker baulich gewachsen. Von 100 Mitarbeitern über 300 bis zu 400 Mitarbeitern nahm die Belegschaft zu. In den l990er-Jahren startete Robert Meyer die Suche nach einem zweiten Wachstumsstandort und wurde in Nachod in Tschechien fündig. Mit der größer gewordenen Produktionsfläche schnellte auch der Umsatz nach oben. Bis in die 1990er-Jahre hat Robert Meyer mehr als 50 Millionen Euro in Mesa Parts investiert.

Im Januar 2002 stellte Robert Meyer die Geschäftsführung neu auf und übertrug seinem Sohn Julian, der 1996 ins Unternehmen eintrat, die Geschäftsführung. Die Nachfolge war sehr geordnet. Seine damaligen Entscheidungen über die Gesellschafteranteile sind auch heute noch sehr wertvoll, weil sie schnelle Entscheidungswege garantieren. Im Jahr 2004 schied Robert Meyer aus der Geschäftsführung aus und damit war für ihn das Kapitel abgeschlossen und er gab fortan zum operativen Geschäft keinen Kommentar mehr ab. Zum Rückzug aus dem Berufsleben erhielt Robert Meyer die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Der Hobbysportler

Sport war seine Leidenschaft und Robert Meyer fuhr gerne Ski, letztmals noch im vergangenen April in Lech am Arlberg und er spielte viele Jahre Tennis. Auch beim Radfahren tankte er oft neue Kräfte. Als junger Marm fuhr er sogar mit dem Fahrrad von Saig bis nach London. Robert Meyer war naturverbunden und ein Familienmensch. Und bei Familienausflügen, wenn alle den Ausblick in die Landschaft genossen, reizten ihn die nahe geparkten Motorräder und deren mechanische Teile oftmals mehr.


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