Das Wasserrad am Lenzkircher Kurhaus dreht sich wieder
Badische Zeitung vom 18. August 2023, Merlin Frey
Viele Jahre steht das Mühlenrad am Lenzkircher Kurhaus schon still. Durch Unterstützung von Mesa Parts und dem Bauhof kann das Wasserrad nun wieder in Betrieb genommen werden.
Nicht nur die Lenzkircher Bürger, auch viele Touristen fragten sich bei ihrem Besuch des Kurparks, wieso sich das Mühlenrad dort nicht dreht. Auch die Interessensgemeinschaft Lenzkircher Geschichte hatte sich mehrfach dafür eingesetzt, dass dieses Zeugnis der Geschichte wieder läuft. Nachdem es nun über Jahre stillstand, war es am Donnerstagmorgen soweit: Es konnte wieder in Betrieb genommen werden.
Wenn das Rad nicht im Wasser ist, geht es kaputt
"Das Holzrad hat lange gelitten, da es eigentlich immer im Wasser sein sollte. Ansonsten verwittert es und reißt", sagt Bürgermeister Andreas Graf gegenüber der BZ. Immer wieder sei er von Bürgern auf das Rad angesprochen worden. Bislang sei es an der Aufhängung und dem Getriebe gescheitert, dass das Rad nicht mehr laufen konnte. Die eine Seite der Achse sei komplett abgeschliffen gewesen und hätte dadurch eine Unwucht bekommen, so Graf. In seiner bisherigen fünfjährigen Amtszeit habe er das Rad noch nie in Betrieb gesehen, sagt er.
Eine Spezialanfertigung wurde extra bestellt
Umso mehr freue es ihn, dass man es nun in Zusammenarbeit mit der Lenzkircher Firma Mesa Parts geschafft hat, die entsprechenden Bauteile zu beschaffen, damit das Rad wieder laufen kann. Es handle sich dabei um Spezialanfertigungen, die das Unternehmen bestellt hat, so Natalja Remgen, Fachbereichsleiterin Bauwesen. Die Kosten dafür trägt die Gemeinde. "Es wäre schade gewesen, wenn wir so ein Schmuckstück nicht erhalten hätten. Wir waren bereits kurz davor, es abzubauen", so Remgen.
Sowohl auf der Pfarrhausseite, als auch auf der Kurhausseite habe man neue Lagerböcke angebracht, sagt Michael Morath, der Leiter bei Mesa Parts für dieses Projekt. Auszubildende von Mesa Parts haben sich um die Vorbereitung dieser Bauteile gekümmert. Insgesamt acht Tage hat das Projekt in Anspruch genommen, so Morath. Vier Tage für die Vorbereitung der Teile, vier Tage für die Anbringung am Wasserrad.
Eine Schmierleitung vereinfacht in Zukunft die Wartung
Sowohl auf der Pfarrhausseite, als auch auf der Kurhausseite habe man neue Lagerböcke angebracht, sagt Michael Morath, der Leiter bei Mesa Parts für dieses Projekt. Auszubildende von Mesa Parts haben sich um die Vorbereitung dieser Bauteile gekümmert. Insgesamt acht Tage hat das Projekt in Anspruch genommen, so Morath. Vier Tage für die Vorbereitung der Teile, vier Tage für die Anbringung am Wasserrad.
Vierteljährlich muss das neue System geschmiert werden, sagt Morath. Zu diesem Zwecke wurde eine Schmierleitung auf beiden Seiten des Rades angebracht. "Die Leitung sorgt dafür, dass man nicht mehr am Mühlenrad herumklettern muss, sondern es bequem von außerhalb befüllen kann." Ansonsten bedarf das Wasserrad keinerlei weiterer Pflege, so Morath. "Bei so einem Rad ist es wichtig, dass es ständig mit Wasser in Berührung kommt." Dadurch würde das Holz konserviert werden.
Das Rad selbst habe keine weitere Funktion, so Graf. "Es ist ein Schauobjekt, das vor allem bei Touristen auch ein beliebtes Fotomotiv darstellt." Das Dach über dem Wasserrad wolle man als nächstes angehen, so Graf. Eine Erneuerung sei auch hier notwendig.
Das ursprüngliche Mühlenrad ist rund 400 Jahre alt und stammt aus dem unteren Haslachtal. Damals wurde das Haslachtal noch als ein Tal der vielen Mühlen beschrieben. Mehr als ein Dutzend Antriebe für Mühlen und Sägen drehten sich einst an der Haslach. Das ursprüngliche Mühlenrad musste Ende 1965 allerdings wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Engagierte Lenzkircher Bürger retteten das Rad und setzten es am Kurhaus wieder in Gang. Es drehte sich 18 Jahre lang, bis es schließlich durch ein Hochwasser zerstört wurde. Mitglieder des Heimatvereins bauten das jetzige Mühlrad mit tatkräftiger Unterstützung einheimischer Handwerksbetriebe im Frühjahr 1983 originalgetreu nach. Rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum dreht es sich jetzt wieder.
Auch das Dach des Wasserrades soll angegangen werden
Das Rad selbst habe keine weitere Funktion, so Graf. "Es ist ein Schauobjekt, das vor allem bei Touristen auch ein beliebtes Fotomotiv darstellt." Das Dach über dem Wasserrad wolle man als nächstes angehen, so Graf. Eine Erneuerung sei auch hier notwendig.
Das ursprüngliche Mühlenrad ist rund 400 Jahre alt und stammt aus dem unteren Haslachtal. Damals wurde das Haslachtal noch als ein Tal der vielen Mühlen beschrieben. Mehr als ein Dutzend Antriebe für Mühlen und Sägen drehten sich einst an der Haslach. Das ursprüngliche Mühlenrad musste Ende 1965 allerdings wegen Baufälligkeit abgebrochen werden. Engagierte Lenzkircher Bürger retteten das Rad und setzten es am Kurhaus wieder in Gang. Es drehte sich 18 Jahre lang, bis es schließlich durch ein Hochwasser zerstört wurde. Mitglieder des Heimatvereins bauten das jetzige Mühlrad mit tatkräftiger Unterstützung einheimischer Handwerksbetriebe im Frühjahr 1983 originalgetreu nach. Rechtzeitig zum 40-jährigen Jubiläum dreht es sich jetzt wieder.