Millionen sollen den Bildungsstandort stärken
Badische Zeitung vom 15. Juli 2022
"Stärkung des Bildungsstandorts": Das war wie eine Parole am Donnerstag an der Hans-Thoma-Schule wieder und wieder zu hören. Den Anlass bot die offizielle Inbetriebnahme der Lernfabrik 4.0.
Das Außergewöhnliche ist, dass eine Förderung der Investition von 1,9 Millionen Euro nur möglich wurde unter der Voraussetzung, dass heimische Unternehmen ihr Interesse nachdrücklich beweisen.
Tatsächlich trugen elf Firmen und die Industrie- und Handelskammer knapp 40 000 Euro zusammen – ein außergewöhnliches Sponsoring, das fast 210 000 Euro Zuschuss sicherstellte. Nicht von ungefähr waren Geschäftsführer und Zuständige der Firmen Gäste der Veranstaltung, die nach Ansprachen einen Rundgang bot. In dem nicht ganz 800 Quadratmeter großen Anbau neben den bestehenden Werkstätten ist eine Prozesskette mit überwiegend computergesteuerten Maschinen eingerichtet.
Industriemechaniker und Schüler des Technischen Gymnasiums lernen hier von A bis Z: Auftrag, Fertigung, Montage, Materialfluss und Auftragsabwicklung. Die Gäste ließen sich die Abläufe erklären.
Industriemechaniker und Schüler des Technischen Gymnasiums lernen hier von A bis Z: Auftrag, Fertigung, Montage, Materialfluss und Auftragsabwicklung. Die Gäste ließen sich die Abläufe erklären.
Schulleitung lobt Engagement der Lehrkräfte
Schulleiterin Dorothee Brendel stattete vielfach Dank für die Modernisierung und Aufwertung ab.
Nicht zuletzt galt er den Lehrkräften, die – alles neben dem Schulalltag – als Herzensangelegenheit und mit herausragendem Engagement das pädagogische Konzept entwickelten und klärten, was zu welchen Betrieben passt, welche räumlichen Anforderungen erfüllt werden müssen und welche Technik erforderlich ist. Einen Kollegen hob sie hervor, Martin Rieder, den Abteilungsleiter Berufsschule, der als Projektleiter "Unglaubliches" geleistet habe und ohne den "das nichts geworden wäre".
Thomas Wisser als Finanzdezernent des Landkreises sprach von einem wichtigen Etappenziel, aber "nur einem Etappenziel", denn der Landkreis werde weiter in die Schule investieren, um sie "zukunftsfest" zu machen (siehe Infobox). Man wolle die Berufsbildung im Hochschwarzwald auf einen Stand zu bringen, dass alle ansässigen Firmen ihren Nachwuchs hierherbringen in der Überzeugung, dass sie hier gut aufgehoben sind. Würde man es nicht machen, "würde das der großen Raumschaft schaden".
Nicht zuletzt galt er den Lehrkräften, die – alles neben dem Schulalltag – als Herzensangelegenheit und mit herausragendem Engagement das pädagogische Konzept entwickelten und klärten, was zu welchen Betrieben passt, welche räumlichen Anforderungen erfüllt werden müssen und welche Technik erforderlich ist. Einen Kollegen hob sie hervor, Martin Rieder, den Abteilungsleiter Berufsschule, der als Projektleiter "Unglaubliches" geleistet habe und ohne den "das nichts geworden wäre".
Mehr als zehn Millionen Euro bis zum Abschluss
Thomas Wisser als Finanzdezernent des Landkreises sprach von einem wichtigen Etappenziel, aber "nur einem Etappenziel", denn der Landkreis werde weiter in die Schule investieren, um sie "zukunftsfest" zu machen (siehe Infobox). Man wolle die Berufsbildung im Hochschwarzwald auf einen Stand zu bringen, dass alle ansässigen Firmen ihren Nachwuchs hierherbringen in der Überzeugung, dass sie hier gut aufgehoben sind. Würde man es nicht machen, "würde das der großen Raumschaft schaden".
Der Kreiskämmerer führte die Investitionen auf und zog den Strich: Mehr als zehn Millionen Euro werde man am Ende in die Entwicklung gesteckt haben.
Ihm war Folgendes wichtig: Bei der Schließung des Hallenbads und des Medienzentrums sei geunkt worden, als Nächstes werde der Kreis die Schulen abwickeln. Nun erlebe man das Gegenteil. Wisser dankte den Firmen und ermunterte sie, kritische Begleiter zu sein.
Bürgermeisterstellvertreter Leopold Winterhalder hielt fest, dass die Stadt Titisee-Neustadt mit den Investitionen nichts zu tun habe, jedoch wichtige Einrichtungen erhalte. Die Entwicklung des Bildungsstandorts sei strukturpolitisch "sehr wichtig", man könne aber "sehr zufrieden" sein, lobte er die Kooperation mit dem Kreis und das Verständnis im Kreistag: Bei der Vorstellung des Konzepts habe der Schulausschuss ein Mehr gefordert – Winterhalder, selbst Kreisrat, befand das als außergewöhnlich. Solidarität zeige sich unter anderem auch bei Vorhaben wie Jahnstadion, Mensa und Mediathek oder Nahwärme.
Mehr als vier Millionen Euro hat der Landkreis nach eigenen Angaben in den vergangenen vier Jahren in die Modernisierung des Maschinenparks gesteckt. Die Schüler sollen die Maschinen kennenlernen, die sie im Lehrbetrieb wiederfinden. Allein 600 000 Euro flossen in die Ausstattung der Lernfabrik 4.0. Die Digitalisierung hat Schritt für Schritt in allen Werkstätten Einzug gehalten. Mit weiteren Sanierungen wird das gesamte B-Gebäude digitalisiert. Unterm Strich wird eine Investition von knapp 700 000 Euro mit fast 560 000 Euro bezuschusst. Zum Brandschutz ist mit der Lernfabrik 4.0 ein zweiter Rettungsweg gebaut worden. Im Sommer wird der Brandschutz für das Gesamtgebäude ertüchtigt, werden die Klassenräume saniert und digitalisiert, auch werden Lernbereiche für selbständiges Lernen eingerichtet. Alle Klassenräume erhalten moderne Lüftungsanlagen. Außerdem steht die energetische Fassaden- und Dachsanierung an. Dieses Paket ist mit 4,2 Millionen Euro veranschlagt bei einer Förderung von fast 1,9 Millionen Euro.
Ihm war Folgendes wichtig: Bei der Schließung des Hallenbads und des Medienzentrums sei geunkt worden, als Nächstes werde der Kreis die Schulen abwickeln. Nun erlebe man das Gegenteil. Wisser dankte den Firmen und ermunterte sie, kritische Begleiter zu sein.
Titisee-Neustadt sehr zufrieden mit dem Kreis
Bürgermeisterstellvertreter Leopold Winterhalder hielt fest, dass die Stadt Titisee-Neustadt mit den Investitionen nichts zu tun habe, jedoch wichtige Einrichtungen erhalte. Die Entwicklung des Bildungsstandorts sei strukturpolitisch "sehr wichtig", man könne aber "sehr zufrieden" sein, lobte er die Kooperation mit dem Kreis und das Verständnis im Kreistag: Bei der Vorstellung des Konzepts habe der Schulausschuss ein Mehr gefordert – Winterhalder, selbst Kreisrat, befand das als außergewöhnlich. Solidarität zeige sich unter anderem auch bei Vorhaben wie Jahnstadion, Mensa und Mediathek oder Nahwärme.
Beteiligt: Mesa Parts (Lenzkirch), Rudi Willmann (Löffingen), Gleason Cutting Tools, August Weckermann, Framo Morat, IMS Gear Eisenbach und GSC Schwörer (alle Eisenbach), Hans Pfeiffer (Kleineisenbach), Frei Lacke (Döggingen) Dold Holzwerke (Buchenbach), Wandres (Stegen).
Mehr als vier Millionen Euro hat der Landkreis nach eigenen Angaben in den vergangenen vier Jahren in die Modernisierung des Maschinenparks gesteckt. Die Schüler sollen die Maschinen kennenlernen, die sie im Lehrbetrieb wiederfinden. Allein 600 000 Euro flossen in die Ausstattung der Lernfabrik 4.0. Die Digitalisierung hat Schritt für Schritt in allen Werkstätten Einzug gehalten. Mit weiteren Sanierungen wird das gesamte B-Gebäude digitalisiert. Unterm Strich wird eine Investition von knapp 700 000 Euro mit fast 560 000 Euro bezuschusst. Zum Brandschutz ist mit der Lernfabrik 4.0 ein zweiter Rettungsweg gebaut worden. Im Sommer wird der Brandschutz für das Gesamtgebäude ertüchtigt, werden die Klassenräume saniert und digitalisiert, auch werden Lernbereiche für selbständiges Lernen eingerichtet. Alle Klassenräume erhalten moderne Lüftungsanlagen. Außerdem steht die energetische Fassaden- und Dachsanierung an. Dieses Paket ist mit 4,2 Millionen Euro veranschlagt bei einer Förderung von fast 1,9 Millionen Euro.