Was die Nachhaltigkeitsbeauftragte von Mesa Parts alles bewirkt
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Was die Nachhaltigkeitsbeauftragte von Mesa Parts alles bewirkt

Dorothea Portner Foto: Verena Pichler

Badische Zeitung vom  18. Oktober 2024, Verena Pichler

Das Thema Nachhaltigkeit beschäftigt auf vielen Ebenen – auch in der Wirtschaft spielt der achtsame Umgang mit Ressourcen eine wichtige Rolle. Bei Mesa Parts in Lenzkirch kümmert sich darum Dorothea Portner.

Vor dem Firmensitz blüht’s gelb. Das mit insektenfreundlichen Pflanzen bestückte Beet hat Dorothea Portner gemeinsam mit den Auszubildenden angelegt. Nur ein kleiner Baustein ihres Wirkens als Nachhaltigkeitsbeauftragte.
 
Diesen Job hat die heute 29-Jährige, die aus München stammt und in Freiburg Soziologie, VWL und BWL studiert hat, vor gut eineinhalb Jahren übernommen. Mesa Parts kannte sie bereits aus ihren Studienzeiten. Für ihre Masterarbeit in Nachhaltigkeitsmanagement hat Portner mehrere Unternehmen interviewt, darunter auch den Drehteilespezialisten und Automobilzulieferer aus Lenzkirch. Die familiäre Atmosphäre, die Größe des Unternehmens und die Tatsache, dass die Geschäftsführung voll hinter dem Thema Nachhaltigkeit stehe, haben Portner überzeugt, die Stelle anzunehmen. "Nachhaltigkeit ist erstmal nicht wertschöpfend für ein Unternehmen", erklärt die junge Frau. Und es sei kein Thema, das man einfach so nebenher mitmachen könne.
 
"Nachhaltigkeit ist erstmal nicht wertschöpfend für ein Unternehmen."
 
Doch was macht eigentlich eine Nachhaltigkeitsbeauftragte? Aber vielleicht müsste die Frage besser heißen – was macht sie eigentlich nicht? Denn die Bandbreite, das wird im Gespräch mit Portner schnell klar, ist riesig. "Früher stand schon die CO2-Reduktion im Vordergrund, auch seitens der Gesetzgeber", sagt sie. So sei eine klassische Aufgabe einer Nachhaltigkeitsbeauftragten nach wie vor die Berechnung des CO2-Fußabdrucks. Hier sei Mesa Parts in vielen Bereichen bereits viele Schritte gegangen. Etwa beim Stromverbrauch. Dieser sei im Unternehmen höher als in der gesamten Gemeinde Lenzkirch, komme aber seit 2021 zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen.
 
Mehr Mitarbeitende aufs Rad bringen

Heute werde beim Thema Nachhaltigkeit die ökologische, ökonomische aber auch die soziale Seite mitgedacht, erklärt Portner. Im Gespräch mit der 29-Jährigen spürt man ihre große Begeisterung für das Thema und auch ihr persönliches Engagement. Zur Arbeit kommt sie mit dem Zug von Freiburg nach Titisee, den Rest der Strecke legt sie mit dem E-Bike zurück. Mehr Mitarbeitende aufs Rad zu bekommen, ist ihr ebenfalls ein wichtiges Anliegen. "Mich hat überrascht, dass doch vergleichsweise wenige Mitarbeitende mit dem Rad zur Arbeit kommen, obwohl knapp 40 Prozent der Belegschaft in Lenzkirch wohnen", sagt Portner. In diesem Jahr hat sie die Teilnahme am Stadtradeln vorgeschlagen und die Resonanz war positiv. "Da werde ich auf jeden Fall dranbleiben."
 
Portner ist auch Erlebnispädagogin
 
In Portners Arbeitsbereich fällt auch eine nachhaltige Personalentwicklung. "Die Mitarbeitenden sollen sich wohlfühlen, sich entwickeln und eigene Ideen einbringen." Aktuell schreibe sie zum Beispiel an einem neuen Verhaltenskodex. Es habe sie überrascht, dass auch in Lenzkirch der Fachkräftemangel Thema sei. In diesem Jahr habe man aber die Auszubildendenstellen sogar überbesetzen können, 17 junge Menschen haben bei Mesa Parts den Start ins Berufsleben begonnen. Mit ihnen war die ausgebildete Erlebnispädagogin zum Auftakt im Klettergarten.

Das dürfte auch für sie selbst eine willkommen Runde in der Natur bedeutet haben. Denn ihr Job bedeutet eben auch eines: viel Schreibtischarbeit. Nach neuen EU-Richtlinien müssen Unternehmen einen sehr umfassenden Nachhaltigkeitsbericht vorlegen. "Da führt kein Weg dran vorbei." Portner hat sich durch endlose Seiten von Gesetzestextes gearbeitet. "Das ist schon sehr viel Bürokratie."
 
Vorschläge von Mitarbeitenden sind willkommen
 
Ganz unbürokratisch kommt da ein Vorschlag eines Mitarbeitendes daher, über den sich Portner sehr gefreut hat. "Er hat mich angesprochen, da bislang bei der jährlichen Wartung der Maschinen das Öl weggekippt werde." Nun werde es auf seinen Vorschlag hin untersucht, ob es sich durch Reinigung erneut verwenden ließe. Nachhaltigkeit in kleinen Schritten. Und ganz konkret.
 

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