Das Lenzkircher Traditionsunternehmen Mesa Parts hat nun eine Doppelspitze
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Das Lenzkircher Traditionsunternehmen Mesa Parts hat nun eine Doppelspitze

Stephan Link (links) und Max Mehring sind die neuen Geschäftsführer von Mesa Parts.

Badische Zeitung vom  26. April 2024, Merlin Frey

Beim Lenzkircher Unternehmen für Präzisionsdrehteile gibt es ein neue Doppelspitze: Stephan Link und Max Mehring. Sie möchten Mesa Parts zukünftig breiter aufstellen.

Das neue Führungsduo bei Mesa Parts teilt sich die Verantwortung folgendermaßen auf: Der 44-jährige Stephan Link ist für die Bereiche Einkauf, Finanzen, Controlling und IT zuständig, der 43-jährige Max Mehring hingegen für Produktion, Betrieb, Personal und Entwicklung. Sie folgen damit auf Julian Meyer, der nach 28 Jahren, davon mehr als 23 Jahre als Geschäftsführer, seine Tätigkeit als Geschäftsführer beendet hat. Er bleibe dem Unternehmen allerdings weiterhin erhalten und ist in den Beirat gewechselt, sagt Martin Klimpel, Leitung Personal. "Es ist ein großer Schritt, denn er hat das Unternehmen als Person stark geprägt", so Klimpel im Gespräch mit der Badischen Zeitung.
 
Man möchte das Unternehmen breiter aufstellen

Die Umstrukturierung der Geschäftsleitung als Doppelspitze sei schon länger ein erklärtes Ziel gewesen. "Wir halten das für eine sinnvolle Aufteilung und durch den starken Austausch und die höhere Flexibilität kommen unterm Strich sicherlich auch bessere Ergebnisse heraus", ist Mehring überzeugt.
 
Ende 2021 hat der Investor Andlinger & Company aus Wien die Mehrheitsanteile des Unternehmens gekauft. Die bisherigen Gesellschafter der Familie Meyer sind weiterhin mit 20 Prozent am Unternehmen beteiligt. Die neue Gesellschafterstruktur sollte auch die Weichen in Richtung Zukunft stellen. "Das Ziel ist es, das Unternehmen breiter aufzustellen", sagt Link. Man habe zu diesem Zweck einen Strategieprozess gestartet, 2023 gab es durch den Aufbau des neuen Betriebszweigs Business Development (deutsch: Geschäftsfeldentwicklung) erste Vorschläge.

"Wir wollen in den Bereich außerhalb von Automotive rein. Derzeit macht dieser Bereich bei uns 80 Prozent aus. Ziel ist es, auf 60 Prozent zu reduzieren", so Link. Ausbauen wolle man die Klein- und Mittelserienfertigung und die Fertigung von Varianten und Teilefamilien. Bis 2027 soll dieser Prozess abgeschlossen sein. Gleichzeitig möchte man den derzeitigen Umsatz von rund 110 Millionen Euro bis 2027 auf 150 Millionen Euro steigern, sagt Klimpel.
 
Diesel ist wieder am boomen, Elektro schwächelt

Momentan profitiere man davon, dass der Diesel als Antriebsform wieder boomt, während die Zulassungszahlen im Elektrobereich zurückgehen. "Diesel war unser Hauptgeschäft, aber es ist klar, dass die Transformation kommen wird und da haben wir den Anspruch als Automobilzulieferer für Drehteile einen Teil vom Kuchen mitzunehmen", so Mehring.

Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt auch Mesa Parts, berichtet das neue Führungsduo. Momentan seien 30 Stellen noch offen. "Ein wichtiger Kanal ist unser eigenes Netzwerk. Viele Mitarbeiter haben bereits neue Kollegen vermittelt", so Klimpel. Der Großteil der Angestellten komme ohnehin bereits aus Lenzkirch oder der näheren Umgebung. Es sei wichtig, als Arbeitgeber attraktiv zu bleiben. Daher führe man auch regelmäßig Mitarbeiterbefragungen durch.

Auch Link und Mehring möchten den Kontakt zu den Mitarbeitenden stärken und sich regelmäßig Rückmeldung von ihnen holen. Zu diesem Zweck bieten die beiden einmal im Monat ein gemeinsames Mittagessen mit acht bis zehn Beschäftigten an. "Entscheidend ist immer: Wer hat die besten Ideen? Die Welt ist so schnell geworden, da probieren wir gerne auch etwas Neues aus", meint Mehring.
 
Forderung nach schnellerem Glasfaserausbau

Vor allem im Bereich Infrastruktur gebe es im ländlichen Raum noch Aufholbedarf. "Gerade Glasfaser ist ein wichtiges Thema für unseren Standort hier in Lenzkirch. Ohne Internet ist Game Over", sagt Link. Sein Kollege Mehring sieht das genauso: "Ich nutze jede Gelegenheit, das weiterzutragen. In dieser Hinsicht müssen wir in Deutschland einfach Gas geben." Man sei zu diesem Zweck intensiv in Gesprächen mit dem Bürgermeister und anderen Politikern.

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